Neurologie: Polyneuropathie

Welche Erkrankungen machen eine neurologische Untersuchung dringend notwendig?

Polyneuropathie

Polyneuropathie ist ein Nervenleiden, das mehrere periphere Nerven betrifft, am häufigesten treten die Beschwerden an den Beinen im Bereich der Füße auf- gekennzeichnet durch brennenden Schmerzen und Taubheitsgefühle. Dier häufigste Ursache ist ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Angeborene Polyneuropathien sind selten und fallen bereits im Kindesalter auf. Viel häufiger sind die erworbenen. Hier liegt die Ursache zumeist in einem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder in einer langjährigen Alkoholabhängigkeit. Seltener sind andere Stoffwechselerkrankungen wie Leber- und Nierenleiden, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder auch Gicht. Nicht selten werden die schweren systemischen Erkrankungen erst durch die Polyneuropathie entdeckt. Die Zuckerkrankheit muss zum Beispiel gar nicht so schwer ausgeprägt sein, damit man eine diabetische Polyneuropathie bekommt. Auch Medikamente können eine Polyneuropathie verursachen. Am häufigsten sind hier Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen (z.B. Amiodaron), Krebsmittel (z.B. Vincristin) oder aber auch Medikamente gegen AIDS (z.B. Zidovudin). Die wichtigsten Symptome sind Sensibilitätsstörungen (Taubheit, Ameisenlaufen, Kribbeln) oder Lähmungen. Manchmal spüren die Patienten aber auch nur eine isolierte Unsicherheit beim Gehen und haben das Gefühl wie auf Schwämmen zu gehen. Auch hier könnte eine Polyneuropathie verbergen. Um abzuklären, warum jemand eine Polyneuropathie hat, sind ausgedehnte Untersuchungen erforderlich, denn die Polyneuropathie behandelt man am besten, wenn man die Ursache gezielt und konsequent therapiert. Bei Diabetes muss der Blutzucker mit Medikamenten gut eingestellt werden, beim Alkoholismus sind Selbsthilfegruppen hilfreich usw. Symptomatisch kann man den Patienten bei Schmerzen mit Carbamazepin behandeln. Stehen Brennschmerzen z.B. im Rahmen einer Zuckerkrankheit im Vordergrund wird meist ein Therapieversuch mit alpha-Liponsäure erwogen. Auch Neuroleptika und Antidepressiva wirken bei manchen Patienten sehr gut gegen Beschwerden im Rahmen einer Polyneuropathie.