Neurologie: Duplexsonographie

Neurologie: Apparative Untersuchungsmöglichkeiten in der Neurologie

Dopplersonographie

Bei diesem Verfahren werden mit Ultraschall nebenwirkungsfrei- und schmerzfrei die hirnversorgenden Gefäße untersucht, um das Schlaganfall Risiko abzuschätzen.

Mit Hilfe der Doppler-Sonographie kann die Durchblutung der zum Gehirn strömenden Arterien und der hirneigenen Arterien im Schädel, die das Gehirn mit Sauerstoff versorgen, untersucht werden. Dabei werden pulssynchrone Signale dieser Gefäße akustisch und optisch auf dem Bildschirm dargestellt. Mit dieser Methode können erste Hinweise auf sogenannte Stenosen (Einengungen der Arterien) gefunden werden. Hierdurch kann das individuelle Schlaganfall -Risiko schnell eingegrenzt werden.

Die Grundlage dieser Technik ist der Doppler-Effekt: Schallwellen verlaufen ausgehend vom Ursprung der Schallquelle sich kugelförmig in alle Richtungen ausbreitend im Raum. Dabei ändern diese Schallwellen ihre Frequenz, wenn sie auf Partikel treffen, die sich von uns wegbewegen (Frequenz nimmt ab und die Wellenlänge wird größer, d.h. der entstehende Ton ist tiefer) oder auf uns zukommen (Frequenz nimmt zu und die Wellenlänge wird kleiner, d.h. der entstehende Ton ist höher). Auf der Grundlage dieser physikalischen Gesetze (der sog. Doppler-Effekt) kann man die Strömungsrichtungen in den Arterien, Strömungsverwirbelungen bei Einengungen in den Gefäßen und die Strömungsgeschwindigkeiten der Blutbestandteile (Blutzelle) in den Arterien bestimmen. Eine Verengung der Halsarterien ist ein wichtiger Risikofaktor für einen Schlaganfall.

Unterteilt wird die Dopplersonographie hierbei methodisch in die extracranielle Dopplersonographie (Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße am Hals) und in die transcranielle (oder intracranielle)Dopplersonographie (Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße im Schädel).

Mittels der transkranielle Dopplersonographie kann man an bestimmten Stellen des Schädels mit der Ultrasachallsonde (mit Frequenzen um 2 Mega Herz) besonders gut bis in die Tiefe des Gehirnes den Verlauf der Arterien verfolgen. Hierbei wird der Schallkopf im Bereich des Schläfe oder des Hinterhauptes aufgesetzt, da sich hier besonders gut schallen lässt. Dies bezeichnet der Neurologe als „Knochenfenster“ für den Ultraschall. Selbstverständlich ist das nur ein Fachbegriff in Bezug auf die Sonographie. Eine Lücke im Schädelknochen befindet sich hier selbstverständlich nicht. Man kann somit in der Tiefe des Gehirns schallen und so Strömungsverhältnisse von Gefäßen im Gehirn darstellen. Hierdurch lassen sich mit dieser völlig unschädlichen, nebenwirkungsfreien Untersuchung mögliche Hinweise auf Verengungen von Gefäßen im Gehirn feststellen, die ebenfalls einen wichtigen Risikofaktor für einen Schlaganfall darstellen können. Somit stellt dieses Untersuchungsverfahren eine wesentliche Grundlage für einen Check-up Untersuchung zur Feststellung des individuellen Schlaganfallrisikos dar.