Neurologie: Elektromyographie (EMG)

Neurologie: Apparative Untersuchungsmöglichkeiten in der Neurologie

Elektromyographie (EMG)

Mit dieser Methode werden die sog. Skelettmuskeln vom Neurologen untersucht, dabei kann festgestellt werden, ob der Muskel beispielsweise gelähmt ist oder nicht.

Die EMG zeichnet die elektrische Aktivität der Muskulatur auf. Diese Untersuchung ist etwas unangenehm, weil der Neurologe bei dieser Untersuchung in die Skelettmuskulatur mit einer feinen Nadelelektrode einstechen muss. Dabei kann die elektrische Aktivität des Muskels sowohl akustisch als auch graphisch aufgezeichnet werden. Bei einer Lähmung kann das EMG zwischen Schäden in der Muskulatur (myopathisch) oder einer Schädigung des Nerven gut unterscheiden. Gleichzeitig kann es bei Schädigungen von Nerven die Regeneration des Nerven kontrollieren. Untersucht wird in Ruhe, bei leichter Willküraktivität (leichte Muskelanspannung) und bei maximalem Anspannen der Muskulatur. Diese Untersuchung ist z.B. notwendig bei peripheren Nervenschäden z.B. nach Unfällen, Nervenwurzelschäden bei z.B. Bandscheibenvorfällen und beim Karpaltunnelsyndrom. Darüber hinaus gibt es noch viele Indikationen (Anwendungsbereiche ) für diese Untersuchung.

Liquor- Uuntersuchung

Die sog. „Hirnwasseranalyse“ gibt Auskunft darüber, ob im Gehirn und Rückenmark sich Entzündungen abspielen oder Blutungen aufgeteten sind

Das Nervenwasser = Liquor cerebrospinalis umfließt Gehirn und Rückenmark. Es schützt das zentrale Nervensystem vor Stößen und Erschütterungen und beteiligt sich darüber hinaus an der seiner Ernährung. Die Untersuchung des Nervenwassers ist für viele Krankheiten des Nervensystems unerlässlich. Dazu entnimmt man das Nervenwasser durch eine Punktion des Rückenmarkkanals in Höhe der Lendenwirbelsäule (meist zweischen dem 4. Und 5. Lendenwirbel oder dem 5. Lendenwirbel und 1. Kreuzbeinwirbel (Sacralwirbel). Hierbei nimmt der Patient eine sitzende Position ein, bückt sich nach und macht den Rücken krumm. Erst wird die Punktionsstelle abgetastet und ausgemessen. Nach sorgfältiger Desinfektion der Haut in diesem Punktionsbereich wird unter sterieln Bedingungen eine dünne Nadel zwischen den Dornfortsätzen der Wirbelkörper vorgeschoben bis unter die Spinngewebshaut. Hier liegt das Nervenwasser, das nun entnommen werden kann. Die Basisuntersuchungen umfassen Zellzahl, Art der Zellen, Eiweißgehalt, Glucosekonzentration und sogenannte Oligoklonale Banden. Die Zellzahl ist bei bakterieller Meningitis typischerweise massiv erhöht. Die Glucosekonzentration ist dabei erniedrigt. Leicht erhöhte Zellzahlen bei erhöhtem Eiweißgehalt und positive oligoklonale Banden sind häufig bei MS zu finden.