Augenheilkunde: Netzhautuntersuchung

Netzhautuntersuchung

Abhängig vom persönlichen Risiko ist eine Netzhautuntersuchung in jedem Lebensalter alle 1-5 Jahre sinnvoll, insbesondere bei Myopie (Kurzsichtigkeit), familiärer Vorbelastung oder allgemeinen Erkrankungen wie z.B. Hypertonus, Diabetes mellitus oder erhöhten Blutfetten.

Zum hinteren Augenabschnitt gehören der Glaskörper und die Netzhaut (Retina), die vergleichbar ist mit der lichtempfindlichen Schicht einer Kamera. In ihrer Mitte befindet sich die Makula, der Punkt des schärfsten Sehens. Erkrankungen in diesem Bereich können zu schweren, meist unwiederbringlichen Sehverlusten führen und das zentrale Gesichtsfeld betreffen. Modernste, schmerzfreie Diagnostik und rechtzeitig einsetzende Therapie helfen, Ihr Augenlicht zu schützen.

Mit zunehmendem Alter schrumpft der Glaskörper allmählich. Damit verbunden können unbedenkliche kleinere Schlieren oder Schatten (Mouches volantes) die klare Sicht beeinträchtigen. Treten diese Symptome jedoch plötzlich und/oder vermehrt auf, so kann das auf eine krankhafte Schrumpfung des Glaskörpers mit Ausbildung eines Netzhautloches hindeuten, die bis zu einer Ablösung der Netzhaut führen kann. Das Absterben von Sehzellen und Erblindung sind die möglichen Folgen. Kurzsichtige Menschen sind häufiger betroffen als Normalsichtige. Die Netzhaut, die sich an der Innenseite des hinteren Augenabschnitts befindet, wird über Arteriolen (arterielle Endgefäße) mit Blut versorgt. Über Venen wird das Blut abtransportiert. Treten hier Blutgerinnsel auf, ein retinaler Venen- oder Arterienverschluss, so führt das zu einem akuten Sehverlust.

Erkrankungen der Makula, wie die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die wichtigste Erblindungsursache bei Menschen im Alter von über 50 Jahren in den Industriestaaten. Weitere Erkrankungen, die zu einer Verschlechterung der zentralen Sehschärfe führen, sind das Makulaödem, die Macular Pucker (Epiretinale Gliose) oder das Makulaforamen (Makulaloch). Für alle diese Erkrankungen gilt: Werden sie früh genug diagnostiziert und behandelt, so kann in den meisten Fällen der allmähliche Verlust des Sehvermögens verzögert oder sogar aufgehalten werden.

Die Funduskopie, auch Ophthalmoskopie oder Augenspiegelung genannt, ist eine weitere Untersuchung des Augenhintergrundes, die mit der Spaltlampe oder einem Bonoskop erfolgen kann. Erstere bietet einen umfassenderen 3-D-Überblick über die Netzhaut (Retina) und die diese versorgenden Blutgefäße – die hellroten Arterien und die dunkelroten Venen – den Sehnerven und den gelben Fleck (Makula). Sie wird durch die erweiterte Pupille durchgeführt.