Neurologie: Duplexsonographie

Neurologie: Apparative Untersuchungsmöglichkeiten in der Neurologie

Duplexsonographie

Die Duplexsonographie ist ein modernes Ultraschall-Verfahren mit dessen schmerzfrei Hilfe zwei- und dreidimensionale Bilder vom Inneren der hirnversorgenden Arterien gemacht werden können.

Die Grundlage dieser Technik ist der Doppler-Effekt: Schallwellen verlaufen ausgehend vom Ursprung der Schallquelle sich kugelförmig in alle Richtungen ausbreitend im Raum. Dabei ändern diese Schallwellen ihre Frequenz, wenn sie auf Partikel treffen, die sich von uns wegbewegen (Frequenz nimmt ab und die Wellenlänge wird größer, d.h. der entstehende Ton ist tiefer) oder auf uns zukommen (Frequenz nimmt zu und die Wellenlänge wird kleiner, d.h. der entstehende Ton ist höher). Auf der Grundlage dieser physikalischen Gesetze (der sog. Doppler-Effekt) kann man die Strömungsrichtungen in den Arterien, Strömungsverwirbelungen bei Einengungen in den Gefäßen und die Strömungsgeschwindigkeiten der Blutbestandteile (Blutzelle) in den Arterien bestimmen. Eine Verengung der Halsarterien ist ein wichtiger Risikofaktor für einen Schlaganfall.

Diese Untersuchungsmethode ist ein modernes Ultraschallverfahren, mit dessen Hilfe zwei – und auch dreidimensonale Bilder der Gefäße gewonnen werden können. Dabei ist es möglich Verengungen (Stenosen) oder Verschlüsse der gehirnversorgenden Blutgefäße aufgespürt und auch Ablagerung in den Gefäßwänden (die Mediziner sprechen von Plaques) einschließlich möglicher Gefäßwandverkalkungen darzustellen, sowie deren Größe und Flächenausdehnung sowie Lokalisation genau zu bestimmen. Dieses Verfahren ist heute mittels hochauflösender Ultraschallsonden in der Lage, selbst kleineste Ablagerungen mit einer Größe von ab 0,1 bis 0,2 Millimetern zu finden. Hierdurch ist es möglich, die Therapie zu optimieren, da mit dieser Technik können auch kleinste Kalkablagerungen im Gefäßinnern festgestellt werden können, die manchmal auch einen Schlaganfall auslösen können, ohne dass das Gefäß stark eingeengt ist.

Diese Untersuchung ist im Rahmen der Schlaganfall-Behandlung und –Prävention sehr wichtig, da krankhafte Veränderungen dieser hirnversorgenden Blutgefäße ein Risiko für die Entstehung von Schlaganfällen darstellen. 

Es können die Halsschlagadern untersucht werden (extrakranielle Dopplersonographie) und auch die größeren Arterien im Gehirn (transkranielle Dopplersonographie). Wie alle Ultraschallverfahren ist die Duplexsonographie frei von Nebenwirkungen. 

Eine weitere, spezielle Methode ist die Hirnparenchymsonographie, die im Rahmen der Diagnostik der Parkinsonerkrankung eingesetzt wird. Auch diese Untersuchung ist risikolos und wird ebenfalls mit Hilfe einer Ultraschallsonde, die auf die Haut aufgesetzt wird, durchgeführt.